Keine Abgase, dafür Fahrspaß pur und mit einer App ein Schlüssel, den man so leicht nicht verlegt: Meli-Sharing ist der erste ländliche Sharing-Dienst für Elektroroller und mit seiner intelligenten Umsetzung ein echter Vorreiter.
Erstes ländliches Roller-Sharing erfolgreich gelauncht

Anmelden – Aufsitzen – Abfahren!

Im Emsland gibt es das erste ländliche Elektroroller-Sharing Deutschlands: meli-Sharing. Warum sollte eine Idee, die in den Metropolen funktioniert, nicht auch auf dem Land eine Chance haben? Mit diesem Gedanken startet das junge Unternehmen share2move erfolgreich durch und bringt das Emsland mit einem Zukunftstrend nach vorn.

Entspanntes Cruisen über die Brücke am Kanal, perfekte Aussicht, der Wind weht um die Nase, der stylische Elektroroller schnurrt leise. Diese Szene könnte sich so irgendwo in Italien abspielen, ist aber dank des neuen Roller-Verleihs „meli-sharing“ nun auch im Emsland Realität. Seit dem 1. Mai lassen sich die emissionsfreien Zweiräder einfach und bequem per App im Meppener und Lingener Stadtgebiet ausleihen. Schon kurz nach der Einführung steht fest: Das Konzept – eigentlich derzeit ein Modell für Großstädte –  kommt auch auf dem Land gut an.

„Ich war schon immer jemand, der gegen den Strom schwimmt.“

„meli“ ist eine Kombination der beiden Städtenamen Meppen und Lingen, „sharing“ bedeutet zu Deutsch „teilen“. Hinter dem Verleih steckt das noch junge Unternehmen share2move, das vor wenigen Monaten von Mirko Lühn gegründet wurde. Die e-Mobility-Branche ist für den gelernten Kaufmann kein Neuland, im Gegenteil: Bis vor einigen Monaten war Lühn Geschäftsführer der zur emco Group gehörenden emco electroroller GmbH und konnte als solcher unter anderem schon bei der Einführung eines e-Scooter-Verleihs in Barcelona und Berlin wertvolle Erfahrungen sammeln. „Ich dachte mir: Wenn es dort funktioniert, warum dann nicht auch hier?“, erinnert sich Lühn. Neben Erfahrung gehörte allerdings auch eine große Portion Mut zu seinem Vorhaben, schließlich galt das Konzept bislang eher als Trend in den Metropolen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachte sich Lühn. „Ich war außerdem schon immer jemand, der gegen den Strom schwimmt.“

Roller der emco Group erobern das Emsland

Auch als Selbstständiger ist die Verbundenheit Lühns zu seinem ehemaligen Arbeitgeber nach wie vor groß. So stammen auch die von share2move verliehenen e-Scooter von den Lingener Experten der emco Group. Je 20 e-Scooter stellt der Verleih im mittleren und südlichen Emsland zur Verfügung. Mit einer Akkuladung kommt man gut 120 Kilometer weit, das Aufladen übernimmt share2move. Bis zu 45 Kilometer pro Stunde schaffen die Elektroroller und sind somit deutlich schneller als Fahrräder. Ein geeigneter Führerschein ist vor diesem Hintergrund selbstverständlich Pflicht.

Die App ist der Schlüssel

Sind die entsprechenden Voraussetzungen gegeben, läuft die Vermietung jedoch ganz unkompliziert ab: Alles, was der Nutzer braucht, ist die share2move-App. Gegen eine einmalige Registrierungsgebühr von 19 Euro kann sich jeder, der über 16 Jahre alt ist, für das Programm anmelden. Nach der Registrierung findet die App den nächstgelegenen e-Scooter und reserviert ihn für 15 Minuten. Zudem entriegelt sie die Gepäckbox, in der sich zwei Helme in verschiedenen Größen befinden, und startet so die Mietuhr. Abgerechnet wird nach Nutzungsdauer: Eine Minute kostet 23 Cent (13,80 Euro/Stunde) beziehungsweise 11 Cent im Parkmodus (6,60 Euro/Stunde), maximal fallen pro Tag 34,99 Euro an. Wenn die Fahrt beendet ist, kann der Roller einfach an einem geeigneten Platz abgestellt werden. Helm zurück in die Box, Miete auf dem Smartphone beenden – fertig.

Aussichtsreicher Start des Sharing-Angebots

Insgesamt kosteten Entwicklung, Programmierung, Prototypenbau und Erprobung 475.000 Euro. 100.000 davon stammen aus dem Programm „Beschäftigung durch Innovation“ des Landkreises Emsland, unterstützt wird der Verleih zudem von den Städten Meppen und Lingen sowie der Sparkasse Emsland. Ob sich die Investition gelohnt hat, lässt sich zwar noch nicht sagen, doch die ersten Zahlen sind vielversprechend: Bereits in den ersten zwei Wochen nach Angebotsstart haben sich rund 400 Kunden registriert und zusammen fast 800 Fahrten absolviert. Wird der Dienst auch weiterhin so gut angenommen, kann sich Mirko Lühn nicht nur den Ausbau der Flotte, sondern auch eine Ausweitung des Angebots auf andere Städte im Umland vorstellen. Auch Partnerschaften mit Unternehmen aus der Region sind geplant, die ihren Fuhrpark erweitern wollen und dabei auf Nachhaltigkeit Wert legen.

Großes Potenzial auf der „letzten Meile“

Denn das Potenzial des e-Scooter-Angebots liegt vor allem darin, dass es eine sinnvolle Alternative zum eigenen Auto darstellt. Landrat Reinhard Winter betont, dass die Gefährte insbesondere die „letzte Meile“, also den Weg von Bus oder Bahn zum finalen Ziel, erleichtern können. Mit der E-Roller-Vermietung nimmt das Emsland eine Vorreiterrolle ein – bislang gab es derartige Sharing-Angebote nur in Großstädten – und beweist somit erneut, dass es tatsächlich die Heimat der Macher ist. Dass das Rollerfahren außerdem auch einfach Spaß macht, ist quasi das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Also : am besten einfach mal selbst ausprobieren!