"Von Jugendlichen für Jugendliche. Das ist unser Ansatz im JAM." Karsten Streeck, Sozialpädagoge und Leiter des JAM
Das Jugendzentrum JAM in Meppen

Mit Tatendrang und Eigeninitiative: Die Kleinstadtkinder wollen etwas bewegen

JAM steht für JugendArbeit in Meppen. Dem Jugend- und Kulturzentrum ist es wichtig zu wissen, was die Jugendlichen wollen. Denn in den vergangenen Jahren haben sich nicht nur die Interessen der jungen Menschen, sondern auch Zuspruch und Erwartungen an die Angebote des Jugendzentrums geändert.

Also organisierte das Team im Jahr 2012 eine große Befragung zum Interesse der Jugendlichen in der Kreisstadt und bekam eine klare Antwort: Die Jugendlichen wünschten sich die unterschiedlichsten Veranstaltungsformate und wollten auch an der Organisation selbst mitwirken. Und so wurden kurzerhand die „Kleinstadtkinder“ gegründet, die mit Tatendrang und Eigeninitiative „etwas Eigenes auf die Beine stellen wollten“. Aus einer kleinen Gruppe mit 15 Leuten wuchs in den letzten Jahren eine Gemeinschaft mit rund 100 Kleinstadtkindern, die gemeinsam schon so einiges erreicht haben.

Größer Denken

Die Kleinstadtkinder organisieren nun seit ca. sechs Jahren verschiedene Veranstaltungen für unterschiedliche Altersgruppen im JAM, wie beispielsweise Konzerte, Poetry Slams oder integrative Aktionen für Asylbewerber. Das neue Gebäude des JAM, an der Bleiche 3, sorgte in Kombination mit dem Außengelände des Freibades für hervorragende Rahmenbedingungen. Die steigende Nachfrage nach jugendkulturellen Veranstaltungen, gab den engagierten Jugendlichen Recht und es stelle sich sehr bald die Frage: Wieso nicht noch weiter und größer denken? Das frühere Kleinstadtfest, welches in den letzten zwei Jahren am „Püttkers Patt“ in Meppen stattfand, wurde weiterentwickelt. Die Kleinstadtkinder hoben das Kleinstadtfestival aus der Wiege. Die großen freien Bereiche auf dem Gelände nahe der Ems, wo das Festival stattfinden wird, stellten sich als neue Herausforderung heraus, die angenommen werden sollte.

Bei der Organisation des Kleinstadtfestivals teilten sich die Kleinstadtkinder in unterschiedliche Helfergruppen auf. Vom Marketing über die Atmo (Gestaltung der Festival-Atmosphäre), Backstage-Betreuung, Technik und Security, bis hin zur Bandauswahl und Verpflegungsbuden, kümmerten sich die Kleinstadtkinder um alle Facetten des Eventmanagements – alles ehrenamtlich versteht sich. Auch während der Festivaltage machen die „Kleinstadtkinder“ alles was möglich ist selbst. Bei sicherheitsrelevanten, baurechtlichen oder technischen Themen werden sie natürlich von professionellen Dienstleistern unterstützt.

Die Balance halten

Trotz dieser professionellen Aufgaben-Aufteilung, darf nicht aus den Augen verloren werden, was der Hintergrund der Jugendarbeit im JAM ist. Das Festival steht nicht im Mittelpunkt, sondern die Jugendarbeit. Die Jugendlichen sollen in verschiedene Bereiche einblicken und sich ausprobieren können. Auch für die Sozialpädagogen Karsten Streeck, Sandra Thien und Dominic Vähning ist es eine besondere Herausforderung, die Balance zwischen der Begleitung der Jugendlichen und einem professionellen Festival zu finden, da mit so einer Veranstaltung auch ein gewisser Ergebnisanspruch besteht. Karsten Streeck erzählt, was die Arbeit mit Jugendlichen am Kleinstadtfestival ausmacht: „Ein Vorteil der Kleinstadtkinder ist die gute Alters-Mischung aus Jung und Alt, denn so kann jeder von jedem lernen. Zudem zählt bei dem Festival nicht der Kommerzgedanke, sondern das gemeinsame Ziel an dem man arbeitet: Ein Festival von Jugendlichen für Jugendliche.“

Künstler mit Message

Die Bands die am 27. Juli 2019 beim Kleinstadtfestival auf dem Gelände des Jugend- und Kulturzentrums auftreten, sind genauso vielfältig wie das Emsland. Sie decken musikalisch ein breites Spektrum ab und nehmen durchaus weite Wege auf sich, um Meppen einen Besuch abzustatten. Denn neben lokalen Bands, wie Eisenkarl aus Meppen, treten auch Künstler wie C.J. Ramone auf, der aus Amerika ins Emsland einreist. Eines haben alle Bands, die auf dem Kleinstadtfestival auftreten, aber gemeinsam: Sie wollen Menschen durch Musik erreichen. Oft liegt der Fokus in den Liedern deswegen auf gesellschaftliche Missstände und Statements für mehr Weltoffenheit.

Weitere Infos zum JAM und zum Festival gibt es unter www.kleinstadtfestival.de und www.jam-meppen.de