In Emsbüren brausen wieder die Motoren. Die frisch renovierte Kartbahn hat nicht nur eine internationale Rennlizenz, sondern auch ein Spezialangebot für Menschen mit Behinderung.
Kartsport ist in Emsbüren inklusiv

Heiße Schleifen an der Ems

In der Kart Company Emsbüren können auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen Fahrspaß auf Asphalt erleben. Die 870 Meter lange Piste in Emsbüren ist seit dem 1. Juli 2023 wieder Teil der Kartsport Community. Der neue Pächter Léon ten Hoedt hat die Anlage und auch das Sportlokal  umfangreich restauriert. Für das leibliche Wohl sorgt die im amerikanischen Stil gehaltene Bar “Heroes”.

In der über 25-jährigen Geschichte wurden zahlreiche Kart-Fans aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Dänemark ins Emsland gelockt. Das rund  30.000 Quadratmeter große Areal an der Schmiedestraße wurde allerdings vor einigen Jahren verkauft und lag seitdem brach.  Der neue Betreiber und zahlreiche ehrenamtliche Helfer haben in den vergangenen Monaten rund 10.000 Reifen der Fahrbahnbegrenzung ausgetauscht, neue Curbs angelegt, moderne Streckenbegrenzungen montiert, Gebäude gestrichen und viele weitere Aufräumarbeiten durchgeführt.

Für begeisterte Kart-Freunde stehen jetzt 24 Leihkarts zur Verfügung. Auch das Fahren mit eigenen Karts ist möglich. Menschen mit Handicap haben auf der Bahn in Emsbüren jetzt die Möglichkeit, den Kartsport im Parcours auszuüben. Ein Kart wurde speziell für diesen Zweck umgebaut. Es wird per Handbetrieb bedient.  Léon ten Hoedt möchte Menschen mit Behinderung den gleichen Spaß bieten wie allen anderen auch. „Jeder spricht von Inklusion, aber oft werden gute Ideen totgeredet“, sagt er gegenüber den Grafschafter Nachrichten. Eine solche Möglichkeit zu schaffen, stand für ihn außer Frage: „Seit 1969 fliegen die Menschen zum Mond, also kriegen wir das hier auch hin“, so ten Hoedt weiter.

Der neue Kartbahn-Betreiber ist auch um ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn bemüht. Daher wurde der Lärmschutzwall auf rund sechs Meter statt der vorgeschriebenen drei Meter erhöht. Außerdem wird auf sonntägliche Events mit Zweitaktern verzichtet, die im Vergleich zu den Viertaktern um einiges lauter sind.

Bezahlbarer und nachhaltiger Kartsport

Gegenüber dem Magazin Motorsport XL sagt Hoedt: „Ich freue mich riesig, die Kartbahn in Emsbüren wiederbeleben zu können. Wir haben viel vor und wollen hier ein Kartsport-Angebot für die Breite aufbauen. Bezahlbarer und nachhaltiger Kartsport ist unser Ziel: Wir planen, zukunftsorientierte Produkte anzubieten, eine Kartschule zu etablieren und auch wieder Rennveranstaltungen zu organisieren, die für jeden zugänglich sind.“

Inzwischen haben laut ten Hoedt der Deutsche Motor Sport Bund e.V. (DMSB) und sein niederländisches Pendant Knac Nationale Autosport Federatie die neue Strecke abgenommen und nach 23 Jahren wieder eine internationale Rennlizenz erteilt.