Heute noch Acker, bald Arbeitsumfeld der Zukunft: Von einer großen Nachfrage spricht die Stadtverwaltung für den IT-Campus Lingen, der an der B214 gegenüber der Hedon-Klinik entsteht. Was derzeit nur auf beeindruckenden Grafiken zu sehen ist, soll ab kommenden Jahr Realität werden.
Auf dem IT-Campus Lingen sollen 2000 Arbeitsplätze entstehen

Zukunft der Arbeit möglich machen

„Die Zukunft der Arbeit möglich machen.“ Das ist Ziel des IT-Campus an der B214 in Lingen-Laxten. Auf einer Fläche von rund 18 Fußballfeldern sollen künftig rund 2000 Menschen aus dem IT-Bereich in einem Arbeitsumfeld der Zukunft arbeiten können. Das Interesse ist bereits vor dem jetzt erfolgten Vermarktungsstart groß. 2025 könnten bereits die ersten Gebäude errichtet werden.

Die Bedeutung der Informationstechnologie wächst immer mehr. Und auch der Bedarf an Raum für Unternehmen aus der Branche: Beispielsweise ist das IT-Zentrum in Lingen, das sich vor allem an Existenzgründer richtet, komplett gefüllt. Nach der Existenzgründung und weiterem Wachstum stehen viele Unternehmen vor der Entscheidung, neue Mietobjekte zu finden oder zu bauen. Ein Beispiel ist der gegenüber dem IT-Zentrum gelegene Neubau des IT-Dienstleisters Connectiv.

„Die Flächenverfügbarkeit an dieser prominenten Stelle ist allerdings stark begrenzt“, erklärte Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone bereits 2020 auf dem Bürgerempfang der Stadt und schlug dort erstmals die Ausweisung eines neuen Technologie- und Innovationsparks in Lingen vor. „Damit wollen wir innovativen Unternehmen vornehmlich aus der IT-Branche eine Zukunftsperspektive bieten.“ Entstehen soll dieser auf dem rund 13 Hektar großen Laxtener Esch an der Frerener Straße gegenüber der Hedon-Klinik. Das Gelände wird zu einem Gewerbegebiet der besonderen Art entwickelt werden. So werden auf dem Gelände nicht nur 21 Grundstücke für Gewerbeimmobilien - inklusive der aus drei Gebäuden bestehenden markanten „Wasserburg“ - zur Verfügung stehen. Jedes Gebäude wird über eine Tiefgarage verfügen, sodass großzügige Grünflächen in dem Gewerbepark für eine hohe Aufenthaltsqualität sowie Freizeit- und Sportmöglichkeiten sorgen werden.

Das Interesse von IT-Unternehmen am Standort ist groß. Dass er auf der „Wasserburg“ ansiedeln will, bekundete so etwa der Speller Unternehmer Bernard Krone bereits 2022. Inzwischen haben sich aber auch zahlreiche weitere Unternehmen aus der IT-Branche für den Standort vormerken lassen. „Die Flächen von sechs bis sieben Gebäuden sind zum jetzigen Zeitpunkt reserviert“, erklärt der Leiter der Wirtschaftsförderung bei der Stadt, Ludger Tieke. Und das, obwohl das Team der Wirtschaftsförderung und Oberbürgermeister Dieter Krone bislang zumeist „nur“ in Einzelgesprächen Unternehmen aus einem Umkreis von 150 bis 200 Kilometern von Ostfriesland über das Münsterland bis ins Ruhrgebiet angesprochen haben. Messen habe man noch nicht besucht. „Das ist jetzt nach dem offiziellen Vermarktungsstart geplant“, sagt Tieke.

Der IT-Campus soll in zwei Bauabschnitten entwickelt. Fest steht, dass die Gebäude jeweils über drei Stockwerke sowie ein Staffelgeschoss und eine Tiefgarage verfügen sollen. Auf dem Gelände wird es zudem Einkaufs- und Sportmöglichkeiten sowie Räume für Physiotherapeuten geben. Für den Tagesausklang ist auf einem der Türme gar eine „Rooftop-Bar“ geplant. Diese Einrichtungen sind laut Krone auch offen für alle Bürger.

Spazierwege, Einkaufs- und Sportmöglichkeiten

Die Stadt wird die Grundstücke zur Verfügung stellen und das Gelände ab dem Frühjahr 2025 erschließen. Ein Planungsbüro erarbeitet derzeit noch Pläne, wie das Gebiet energetisch autark betrieben werden kann. „Mit dem Bau der ersten Gebäude kann wenig später im Sommer 2025 begonnen werden“, ergänzt der Verwaltungschef. Bauherren können die IT-Unternehmen selber oder aber Investoren sein, die dann Flächen an IT- oder verwandte Unternehmen, etwa aus der Medizintechnik, vermieten können. Die Gebäude verfügen zusammen über eine Grundfläche von rund 12.500 Quadratmetern. Das Investitionsvolumen für die reinen Gebäude schätzt die Verwaltung auf gut 200 Millionen Euro. Plus die Kosten für die Innenausstattung und die technische Ausrüstung.